erdenzauber
die nebel dieser tage
sind sehr verwundet.
sie tragen den tau
als ihr
blut zur erde -
wohl behütet
dunkelrot nein
geschwärzt
vom ruß
des atems.
von
sonne und mond
im gesang der gezeiten
verdorben,
angesäuert
in ihrem
ruhm,
den sie verächtlich
zur kenntnis genommen.
ohne lachen
eher mit schmerz
mit
selbst
verstand
geruchlos.
das rot der nebel
färbt auf erden
den schnee.
der verspürt
den schmerz
als terz
den krieg
die gewalt
die last
der andern
ihre wunden.
seine trauer
wird honiggelb
schmeckt süß.
man glaubt
sie färbt
das rot
in orange
und gelb.
so leuchtet
die erde nun.
das rot
hat
mit
dem gelb
getauscht.
ohne zu
bezahlen.
bezaubernd
strahlt
sie
freundlich
und lacht
aus vollem mund
und
alle glauben ihr.
Wir singen Kanon.
Es ist rund.
Es klingt satt, mundig ohne bitter.
Du windest dich, atmest schwer.
Möchtest du gehn?
Geh doch und schäm' dich nicht, ob deiner Lieb' zum harten Mund.
Den güldenen Leib berührt, den bittren Grund gespürt, ohne Muschel ohne Kuschel ohne Sorg'.
Kein Hand. Kein Haar.
Bezaubernd gar.
Die Frage des Zauberers
Du fragtest mich
nach meinem
werten Befinden
"Nimm den Schirm,
aber den roten,
denn es ist Regen
angesagt"
antwortete ich
dem Zauberer
mit der Maske.
Die Antwort der Gamblerin
"Ich nehme das
Tuch in Blau,
liebster Zauberer."
Der Regen war
immer mein Freund.
"Dich allerdings
wird er zerschlagen
erbarmungslos,
denn du hast mein
Rot getrunken!"
Ohne zu fragen
und ohne Pfand
zu bezahlen.
Januar
Der saftige Acker ist zerschlissen.
Dort wo einst deine Küsse sangen,
liegen betonierte Nebelschals
in Erwartung, mich zu wärmen.
Doch deren Sehnsucht trügt,
sie wollen nicht MICH umarmen,
nur das güldne Kleid, das ich trage -
einer tiefblauen Königin gleich.
Ich nehme den darniederliegenden Reif
und kose ihn mit meinem Mund,
bis er blutrot durchtränkt
aufhört zu atmen. Still. Still.
november
der himmel hat sein
blau
verrückt.
das grau
wurde den nebeln
geraubt.
unerlaubt.
die winde hatten sich
zur erde
geneigt
und
mein seelenrot
verjagt.
das weh ist mein schmerz.
ich suche
den blick
des saftigen
waldes
doch
er
sieht mir nicht
ins gesicht.
vergessen
sind
die
farben des
blaus und des
lichts
im seufzen der bäume.
rotschwer der ton.
das feld
scheint kahl.
das grün der
augen des waldes
hat mich
niedergestreckt
im reich
der raben.
ich frage
im erbrochenen
der bäume
nach
wärme.
nach dir.
ich finde
meine
eigene
lüge,
die mich
anspuckt
ohne
gesicht.
Mein blauer Krieger
Mein blauer Krieger.
Mein treuer Freund.
Nun bist du gegangen.
Wir treffen uns wieder.
Bei Wein
und französischem Käse.
Dann bist
du bei mir
und
ich mit dir:
Der Wind singt uns die Weise.
Die Kraniche ein Lied.
Der Mond summt dazu ganz leise
den warmen Abendfried'.
Die Sonn' blinzelt am Morgen,
fragt dich sanft, wann du denn kommen magst...
in ihren warmen Himmelsgarten blau,
zeitig beschenkt vom süßen Morgentau.
Und du freust dich so wie immer.
Ich bleib in meinem Zimmer
und seh dir zu:
Mein blauer Krieger.
Mein treuer Freund.
Sind es deine Winde
Sind es deine Winde
die die Botschaften zerstreuen,
Verse einer großen Liebe?
Sind es deine Sonnen,
die meine Blumen erfreuen,
Rosen einer großen Sucht?
Sind es deine Regen,
die die Nässe bereuen,
die Kälte auf sinnloser Flucht?
Sind es deine Monde
die meine Sehnsüchte nähren,
am Morgen nach kostbarer Nacht?
Sind es deine Nebel,
die mir das Graue erklären,
wenn die Süße mir Seelenpein macht?
Sind es deine Hände
die am Schenkel immer währen
wenn die Mutter im Herzen lacht?
Sind es deine Winde
am heutigen Tag,
so laß uns fliegen
soweit das Leben uns tragen mag.
Sind es deine Sonnen,
so laß uns wärmen,
solang', bis wir verbrennen
am Horizont
bei den Kranichen.
Laß` uns schweigen
und den Ton nicht mehr schmecken.
Du Dur.
Ich Moll.
Sturm im Osten
Der Wind hat
den Sturm besiegt.
Sand in meinem Aug
meinem Zahn,meinem Hirn.
Der Stern meiner
Brust laeutet die
Abendglocken
des Krieges.
Er hat es
nie anders gekannt
und beleuchtet
bis zur letzten Stund
der untergehenden Sonne
die Bomben der
Raecher
einer andern Welt
und schießt ihnen
den Ton zurueck
ohne Gnade.
MEIN BLAU
DAS SCHWERE
WEISS
LEGT SICH
AUF DAS
HERZ
UND VERSPEIST
MEIN
ROT.
ICH RUFE
NACH
DEM BLAU
DASS
ES
SICH
REGE
AN
DIESEM
MORGEN.
DOCH
ES
LIEGT
AUF DEM
WEIßEN
FELD,
ZERSCHOSSEN -
MIT
EINEM
SCHUSS.
"DIE
KRÄHEN
HABEN
ES
DANN
GEFRESSEN -
AUF
DEM
ACKER
AUSGESPUCKT,
DEN
RABEN
ÜBERLASSEN
WEIL
ES
BITTER
SCHMECKTE",
RUFT
DER
WIND
MIR ZU,
WÄHREND
ICH
MEINE
TRÄNEN
ERBRECHE.
farbenlosfroh
die farben meines
herzens
im himmelsgarten.
das rot
meiner liebe
im sonnenmund.
das blau
deiner ruhe
am wolkengrund.
farblos
mein schrei
zur morgenstund.
tränen
feucht auf meiner haut
deine träne.
zerrissen das herz
auf der weide
im
wiesengrün.
die sint
hat meine
flut
eingeholt
und sie
am
ufer
zerschmettert.
was blieb
war
die
träne
auf
meiner haut.
vorbei
und dann schloss sich die tür
sie gab noch ein wort, einen blick
in den kanal,
war erschöpft ob der
küsse und der liebe
der roten feuchte.
sie wusch ihren
weissen leib mitv
muttermilch
und labte sich am brot
des vergessens.
es roch bitter
aber es schmeckte.
es koste sie
am gaumen und
an ihrer zunge
und sie
atmete still
und roch
den aufkeimenden
oleander.
liebe
trink
mein
glas
und
gib
mir
die
scherben
zurück
nachdem
dein
herz
es
leise
zerschlagen
hat.
liebesschweigen
das schweigen
und
die liebe
ohne
haus
ohne
hut
nur
die hand
die sie
hält
auf
dem
langen
weg
zu
dir
liebestod
bin zerschellt
am zelt.
kein held
der
mich hielt.
die
einsamkeit
hat mich
gefressen.
mein
geruch
war wohl
zu gut.
ob's
geschmeckt hat
weiß
ich nicht.
still
ist's geworden -
die vögel
schrillen
von
den
nestern,
bis
die
hecke
bebt.
rot
rot
rot
war
ihr
blut
habt
ihr's gesehen!
hässlich
das
grau
der
straße,
als
es
zerfloß.
das
grau
ist
heute
hell -
fast weiß -
unsichtbar.
das
rot
gibt
es nicht
es
ist
gestorben
in
jener
nacht
als
das
gelb
die
schloßallee
passierte.
Liebesschwanger bei dir
Heute morgen, es war noch dunkel
beschloß ich, sehnsuchtsschwanger
mich in deiner Hautfalte
zu verkriechen, Geliebter.
Es ist warm und weich,
gibst vor mich zu lieben,
hegst mich und pflegst
meinen Leib, den weißen
gibst ihm Nahrung und
legst die schmale Hand
mit den eleganten Fingern
auf mein schmerzendes
Frontalhirn, es zu liebkosen.
Liebe strömt aus deinem
in der Systole übervollen Herzen,
das ich schlagen und singen
höre als wär's mein kleines
Rotes aus Alabasterhell.
Über der Bauchaorta
kann ich's fühlen bei dir -
in dir ganz tief am Grund
Ticktacktuckticktacktuck
Denn du kannst es nicht:
"Ich liebe dich" sagen.
Ticktacktuckticktacktuck
Heute morgen, da begehrten
wir uns sehr, Geliebter
Ticktacktuckticktacktuck
Für M.
Ich wollte dich lieben
Wie ein Kind die Pupp'
Ich wollte dich herzen
Wie den Kater neben mir.
Ich wollte dich nie besitzen
wie der Vater die Supp'
Ich wollte dich nur lieben.
Einfach so.
Du kannst es nicht.
Du willst es nicht
Du bist nicht der Mond.
Aber ich bin der Wind.
So schnell ich kam,
so schnell bin ich fort.
So schnell deine Hand.
So schnell mein Blick.
Ich liebte dich sehr
in dieser unglaublichen Mär.
Ich drücke dich
fest,
bis zum nächsten Mal.
Du verstandest sie nicht
die Mär von der Lieb.
Ich bin kein Dieb
deiner Seele.
Das ist
kein Preis,
den ich wähle.
Ich reich dir die Hand
im Wüstensand
Nur du und ich
im unendenlich.
Ohne
Sinn
Ohne
Gewinn
Ohne
Schmerz
Ohne Qual.
Einfach so
Ohne nix
Ohne
Alles.
Was es ist
Bei mir ist es irgendwas. Etwas sehr Bewegtes, etwas Vulkanartiges, aber auch etwas Sinnloses, genauso wie etwas Sinnhaftes, etwas Wegweisendes, etwas Lautes und etwas Leises. Etwas was IMMER da ist und etwas, was unwichtig ist, etwas, was mich innerlich zersprengt, etwas was ich loshaben will, etwas was mich zerreisst, etwas, was ich nicht hergeben will, etwas was weh tut, verdammt weh und etwas, was gut tut. Etwas, was schlaflos macht und etwas, was mich ablenkt, etwas was mich nachdenklich macht.
Etwas Überirdisches. Aber es ist nichts Platonisches. Es ist auch etwas Körperliches, ich weiss es ganz genau, aber was es ist, weiss ich nicht.
Ich würde dich gerne nur im Arm halten und sagen, sei still und du würdest mir den Mund zuhalten. Ganz sanft und dann wärs gut. Ja das ist es, es ist etwas ganz Besondres, aber nichts Geschwisterliches. Es ist rot wie Feuer. Es brennt und es berührt so sehr. Man will davonlaufen aber man will wieder hin und schauen ob es schon abgebrannt ist.
Und ich würde dich gerne im Regen küssen und dann wäre das Feuer ruhig. Es würde Ruhe geben. Aber wie ginge es weiter? Es ginge so weiter. Genau so.
Ich weiss dass es keine Illusion ist. Es ist wahr und du bist DA. Aber du kannst auch WEG sein und das ist dann eben so. Genauso kann ich WEG sein. Dann ist das auch so. Dann fackelt vorher aber alles ab.
Nein, es ist nichts Geschwisterliches. Von meiner Seite nicht.
Es hat keinen Namen.
hautliebe
du hast mir
unter die
haut
geatmet.
dabei
meine seele
durchflutet.
allmählich spannte
die
haut,
wurde
hart
und
kalt.
sie
riß.
rot
das
blut
blau
dein
blick.
die haut
zerfiel
wie
das
pergament
einer lüge.
dein atem
wehte
mit
dem wind
und
sprach
meine
sprache nicht.
das blau
deiner
augen
blieb
und
heilte
die
wunde,
indem
es
mit dem
rot
tauschte
ohne
zu fragen.
Meiner Liebe Wort
Nimm mein Herz,
säuge es
und bewahre
sein Rot vor
deiner Zerstörung.
Nimm meine Hand
nähre sie mit Bittersaft
und bewahre
ihr Blau vor
deiner grenzenlosen Gier.
Nimm meinen Mund,
öffne ihn
und bewahre
dem Schlund seine
unendliche Feuchte.
Begierde
Ich muß
sie nicht spüren:
Deine Küsse,
deine Hände
im Schoß.
Allein daran zu denken
genügt
bis
ans
Ende
des
Himmels.
umwerfende geilheit bei offener hose
Umwerfend,
deine offene
gierene geilene lüstigheit
nach der farbe meiner augen.
du
lüstiger halboffener frierender
kamerad draußen vor der tür.
die farbe ist immer noch gleich
aber mach endlich deine hose zu.
Berührung
Ich habe noch den
Abdruck deiner Hand
im Gesicht, als du
mich küsstest.
Ich gebe dir die
Küsse zurück.
Gibst du mir dann
Deine Hand?
Feuchte Leidenschaft
Mein Naß hält dich gefangen
du Wanderer des Wortes.
Keine Widerrede hallt
aus deinem göttlichen Mund.
Nein, du bist verstummt
und wälzt dich in meinem feuchten
Bittersaft, der dich zum Leben
erweckt, heut Nacht.
Morgen besaufe ich mich
besinnungslos
an deiner Liebe, um nicht
in ihr zu ertrinken.
Der Kuß in der Hand
Meine kleine Hand
in deinem Schritt
öffnet sich und
es gleitet ein Kuß
in deinen Mund,
deinen Liebesgrund.
Du hältst sie
fest die kleine Hand.
Läßt den Kuß
lautlos gewähren
und fängst ihn
ein mit deiner Glut.
Heut Nacht traf ich Mr. Who
Heut Nacht traf ich Mr. Who.
Er nahm mein Gesicht,
verbarg es in seiner Hand,
küsste mein Aug, mein Haar
meinen Mund bis ich versank
im blutroten Liebesgrund.
Wer bist du Mr. Who? flüster
ich ihm ins Ohr, in die Hand
in die Haut in denSchlund.
Doch er ist ein Wolf und ich
seine Wölfin ohne Kleid
ohne Strümpf ohne Schuh.
Er wärmt meinen Leib mit
dem Wort und der Lieb
und ich sink dahin,
weißnichtmehr werichbin.
Heut Nacht traf ich Mr. Who.
Vom Wolf
Ich habe beim Ja
geweint
und war beim Du
ergriffen.
Das Hirn schlug
laut,
der Atem glich
einem Pendel.
Der Wind kam
und blieb.
Die Sonne
küsste den Nebel,
Regentau auf
meiner Haut.
Ein Wolf schenkte
mir Farben.
Ich nahm sie
und ging.
Für den Geliebten
Nimm mich in dein Herz, mein Herz.
Laß mich reiten auf deiner Aorta
Ich schlage dir den Puls im Takt.
Nimm mich in deinen Bauch, mein Herz.
Laß mich spielen mit deinem Solarplexus.
Ich gebe dir deine verwundete Seele zurück.
Nimm mich in dein Hirn, deinen Verstand, mein Herz.
Ich belecke deine Furchen, liebkose die Neuronen.
Ich zeige den Transmittern den Weg - zu mir.
Nimm mich in deine schöne schlanke Hand, mein Herz.
wärme meinen weißen Leib mehr als die Sonne es vermag.
Laß ihn nicht fallen und nie wieder los.
Ich nehm dich mit in die Unsterblichkeit, Geliebter.
Wir werden leben im Elfen- und Feenland.
Ich werde dich lieben bei Vater Mond.
Nimmmichgedankenlosindeinenschritt!
Das Blau und das Rot mit dem Gelb
|
Sommerherbstig
Im Mais ruht mein Herz
gelb-grün wie das Land
im Sommer.
Hell und durchgeknallt die Erde,
die mich durchbohrt
mit
ihrem Dolch
aus
Sonnenresten.
Ich spüre dich im Westen
untergehn
mein Vater,
jung
mit
einem Stern auf der Stirn
und deinem Kittel,
schon ein wenig
schmutzig
von den Pfützen, in denen
du liegen mußtest
mit nackten Füßen
die an dein Heimweh erinnern.
Deine Mutter seh ich am Grab
stehen
frisch und doch schon tot.
Blut tropft von der Wange
der zarten,
noch warm vom Tag -
erinnert
mich
an meine Vergänglichkeit
in diesem Herbst
des zerschnittenen Herzens.
herbst
nebelraben
haben dem mond
in der nacht
ein lied gefärbt.
nun
scheint der
acker blau
neben schlafenden blumen.
betrunken
winkt
uns die
erde
zu.
wir stellen
keine fragen,
während
wir den bleichen wind
zerschlagen.
erbarmungslos.
Beherbsteter Abendfluß
Die Bäume trinken
den Nebel.
Eine Eule weint
zerschneidet die Ruh.
Übern Steg verlässt
uns der Tag
wie eine alte Dame
gestelzt mit Regenschirm.
Wir kennen es nicht
dein Gesicht -
junger Abend.
Sei still freche Eule!
Wenn die Nacht mit
der Eulen Scher'
nun den Schirm
zerschneidet, wird
der Tag klatschnaß und
zerfällt als Schmutzbachfluß.
Oh gütige junge Nacht.
Bleibe,
und wir spielen
Steinewerfen.
Du mit mir
und ich mit dir.
Wir tauchen
zum Grund -
nimmeraufhörenglücklich.
gestern
gestern
seid ihr wieder nett
gewesen,
all
ihr
lehrer, ärzte, hausfrauen,
kinder im geiste.
gestern
habt ihr wieder recht getan
an
eurer welt und an mir,
ihr
menschen
mit und ohne verstand.
gestern
ist die welt dann
doch nicht
untergegangen gewesen,
als
das blut den bach entlanghüpfte.
gestern
ist doch wieder keiner gestorben,
keiner verhungert,
verdurstet,
verkümmert.
gestern
waren alle
wohlgenährt und geliebt,
weil gestern
so wunderbar war
und die
menschen
in
ihm.
gestern
haben wir uns kaum gekannt,
meintet ihr dann
am frühen morgen.
gesehen hätten wir uns nie,
gesprochen wohl,
aber
schlecht verstanden,
der verkehr war zu laut.
gestern
hab ich dann auch nicht
gelebt,
beschloß ich
heute.
und morgen
muß ich nicht mehr
beschlossen haben.
Dichter und Denker im Land
Am Montag seid ihr
intellektuelle Klugscheißer.
Am Dienstag lautzart
Antisemiten im Geiste.
Am Mittwoch haltet ihr
Judas die magere Hand.
Am Donnerstag ruft
Ihr: Shabbat Shalom.
Am Freitag ist Amerika
an allem Schuld gewesen,
und am Samstag
wird der elfte November
beweint mit all euren
Tränen - ihr Heuchler und
Lügner in Wort und Schrift!
Im Geiste schlachtet ihr
ständig den Islam und gewährt
ihm am Sonntag wieder
Einlaß im Gazastreifen -
Dichter und Denker im Land!
wort und hand
ich hab kein hut. ich hab kein zwirn.
ich hab kein jack. ich hab kein hemd.
ich hab nur dich und mich.
mal mich
und
mal dich.
und wir malen uns
den hut
den zwirn
die jack
und das hemd
mit worten
und unsern
händen.
mal du
mal ich.
mal wir.
DU und ICH
das
DU
und das
ICH
ist meins.
das
DU
und das
ICH
ist deins.
das
DU
und das
ICH
ist unwiederholbar.
das
DU
und das
ICH
sind wir.
das
DU
und das
ICH
bleibt
unvergänglich.
das
DU
und das
ICH
raubt den verstand.
das
DU
und das
ICH
nimmt und gibt.
das
DU
und das
ICH
ist faust und seele
erinnerung
wenn ich die augen
schließe,
schmecke ich deine
silhouette
am zungengrund.
ich atme sie ein
ich atme sie aus.
sie schmeckt
wie der nebel
am morgen
danach.
wenn ich die augen
öffne,
höre ich dein
stöhnen
hinter den wolken
und deine
lust
im takt mit dem
schrill des hoftors.
DU und ICH
Ich küsse dich
auf den gierigen Mund.
Du befeuchtest
zart meinen Muschelgrund
während die Rentiere
über unsern Himmel
ziehn und rufen:
"Kommt doch mit
auf den großen Ritt
in eine neue Welt
wo nur die Liebe
das rote Blut erhellt."
Du nimmst das Blau.
Ich reite auf dem Rot
an den Horizont
wo die Sterne schlafen.
"Wo bleibst du
Geliebter," hallt's
im Weltenmeer.
"Laß uns die Sterne
färben. Vater Mond
schenkt uns den Ton."
Doch mein Echo
ist grausam. Es antwortet
nicht und schickt mir
ein Gelb, mich zu kosen.
Es vermischt sich
mit meinen Tränen
und dem Erbrochenen
neben dem Muschelgrund.
Muschelhand
Deine Hand
an meinem Mund.
Deine Hand
an meinem Grund.
Deine Hand
an meinem Herz
Deine Hand -
mein Schmerz.
Deine Hand -
mein Verstand.
Deine Hand,
die mich hält.
Deine Hand,
die mit mir fällt.
Deine Hand -
mir unbekannt.
Muschelhand
Liebespfand
Weggerannt
du
schnee
auf meinem
rot.
regen
an meinem
blau.
nebel
in meiner
seele.
du
über meinem
blick,
meinem
mund,
meinem
ohr,
meiner
glut.
WER ICH BIN
BIN KEIN
APFELBAUM
KEIN KIRSCHBAUM
KEIN WIND
BIN
NICHT
WEISS
NICHT
ROSA
KEIN
KIND.
BIN
MANCHMAL
HELL
MANCHMAL
LAUT
AM LIEBSTEN
ROT.
WER DU BIST
BIST
MEIN ZART
MEIN MOLL
MEIN BLAU
MEIN MUND
MEIN WEICH
MEIN SCHMERZ
MEIN DUNKEL
MEIN WEG
MEIN FALL.
BIST
MEIN LIEB
MEIN LAND
MEIN HERZ
MEIN KIND.
BIST
MEIN
DU
MEIN
ICH.
BIST.
WER BIST DU?
BIST DU ZART?
BIST DU MOLL?
BIST DU HART
ODER WEICH?
BIST DU
TERZ ODER QUINT?
BIST DU
ARM
ODER REICH?
BIST DU
MEIN
ICH
UND
BIN
ICH
DEIN
WIR?
ODER
BIST
DU NIE
GEWESEN,
DU
MEIN
DU?
Wie wir sind
Ich bemale
deinen Leib
mit meinen Rosenkuessen.
Du befeuchtest
den blutenden Mund
mit des Schlundes Grund.
Der Schrei
aus meinem
Herzen
trifft
dein Blau,
dein Hell,
deinen Schritt.
Vermengt
sich
mit bitterzartem
Blut
zur Nacht,
dringt ein
in unser
Schweigen
Galant benannt
Bin zart
nicht hart.
Bitterzart.
Rot und
Blau
zugleich.
Zärtlichrot.
Bläulichhart.
Bittersüß.
mund
der lärm der lüfte
in meinem seelengarten
der lärm der autos
die ins leben starten
der lärm meines mundes
lässt
dich
sehnsüchtig
warten.
KIRSCHMUNDKUESSE
Ich lebe solange, bis ich
ein Zicklein finde in deinem Bette,
bis der Schnee meinen Hunger stillt
und wie Milch schmeckt.
Ich lebe, um aus dem Krug zu trinken
der neben deiner Liebe steht
die du zu mir hattest.
Wir werden ihn gemeinsam trinken
und in unser Tal schauen,
das mit seinem Grün blendet -
wie schön es ist -
und das uns den Wind schickt,
der in den Wäldern wütet, um
uns seine Botschaften zu hinterlassen,
die ihm die Kraniche gaben,
als wir uns noch so sehr liebten
als die Tür noch nicht
zugefallen war.
Ich lebe, weil ich
auf einem holprigen Karren liege
inmitten von Blüten, Heu und Stroh,
ganz warm und ohne Furcht
fahre ich den Weg entlang,
der Sonne,
dem Licht entgegen,
wo die Mutter auf mich wartet
die Mutter des Herzens,
die
mir ihre Hand reicht und mich küsst
auf den blutroten Kirschmund.
ebbe und flut
wenn die flut käme,
hätte sie die ebbe nicht gekannt.
man hätte ihr verziehen,
dass sie alles
vernichtete
mit ihrer gewalt
und abergewalt -
der nässe.
man glaubte ihr,
sie hätte nicht
anders können.
die ebbe
hingegen
wäre leer ausgegangen
am strand.
sie hätte nicht beklagt werden müssen
ob ihrer leere.
nein,
sie wäre gewesen
und hätte
gewartet
auf die flut,
ob sie denn käme.
doch gekannt hätte
sie sie nie.
plitsch plitsch platsch
plitsch, plitsch, platsch,
der frosch hüpft froh
im matsch.
er springt zu seiner
liebsten nur,
mit ihr zu machen liebe pur.
der schönste frosch unterm himmelszelt
er doch schon immer war,
so dass er sich ständig vor den spiegel stellt.
plitsch plitsch platsch,
der frosch hüpft froh im matsch.
die liebste ließ ihn jedoch nicht rein,
ihr tümpel war heut viel zu klein.
da rief der frosch ganz laut pikiert,
dass es ihn ganz arg ums näschen friert.
der schönste frosch im kosmos er doch sei
und er nicht versteht die tümpeltuerei.
die liebste aber nahm den schlamm
und baute damit nen großen damm.
plitsch, plitsch, platsch,
der frosch hüpft übern matsch.
der damm war viel zu hoch für ihn,
er musste sich am seil hochziehn,
dabei geriet er unversehens in ein loch,
doch die liebste zog ihn auch nicht hoch.
"da unten musst du jetzt nun bleiben..."
rief sie laut
"und ich bin auch nicht mehr deine braut."
"eingebildet warst du immer schon
und du meinst, du gibst ihn an – den ton."
plitsch, plitsch, platsch,
der regen fällt in den matsch.
der frosch in seiner höhle hockt
und merkt, dass er die liebe hat verbockt.
der schönste war er wohl von allen -
doch: er ließ den gedanken von der großen liebe fallen.
die demut hielt ihren einzug gar
und das gefühl schien für ihn recht wunderbar.
der mädchenfrosch zog ihn jetzt auch am seil.
nach oben und er blieb ganz heil.
nie mehr wollte er sich für den schönsten halten,
bescheidenheit und güte sollten in seinem leben walten.
plitsch, plitsch, platsch,
der frosch der hüpft im matsch.
MP4-Videodatei herunterladen (Rechtsklick)
WMV-Videodatei herunterladen (Rechtsklick)
met, loved, lost in space
pictures at an exhibition
Junimond
gezeiten
die sonne
hat
den
schnee
geküsst
der schnee
die
erde umarmt -
leise
flüsternd
sie
möge
ihn
nie
verlassen.
doch
die
erde
ist
grausam
und
antwortet
nicht.
Wellenlängen
Sie
sind lang und
kurz
breit und
schmal -
sie
treffen sich
und nehmen
den Weg.
Sie
umarmen
und
leben
im
Verborgenen.
Sie lieben
und
zerstören.
Sie
sind
blau und
rot.
Ihr
Gelb
bleibt
unberührt.
Lagoliebe
Am Lago der Wellen
reitet mein Blut
neben
spritzenden Sahnehauben
auf brauner Haut.
Meine Gedanken ziehen
zu dir,
deinem Blau
im Muschelschlundgrund.
Du fährst geschwind
mit deinem Motorbootherz
am Horizont entlang
die Sonne zu suchen,
und zerschellst an den Klippen
deiner Gier.
Ich warte weiter.
Der Boote Sonn'
Segelboote am Himmel
summen die Musik
des Meeres.
Motoren zerschneiden das Blau.
Ich labe mich am Steg
meiner Koestlichkeiten.
Hoere die Gaffer,
wie sie waehnen
die Boote zu kosen.
Nimmermuede, den Kuß
zu halten.
Ich laechle
und grueße
das Licht
hinter der Sonne.
wüste gobi
wenn
du liegst
im wüstensand
im gobiland,
nimm dich
in acht!
schon
vielen
ist dort
das
herz verbrannt.
ein fremder ort.
kein
wort -
nur
frau sonne
lacht
dich
an.
du schmachtest
und
hast
heiße gedanken -
kommst ins wanken,
vergißt
die zeit,
bist bereit
dich der
sonne zu ergeben,
mit ihr
den atem zu leben.
wach auf!
frau sonne
ist kein held
wenn sie darniederfällt,
bist du leer
und kalt
im wüstenwald
ohne meer.
dir wird dürsten
nach
der kühlen
weißen alabasterhand
im wüstendsand,
die dich nähre,
wie eine
weizenähre.
laß dich nicht blenden
von weißen stränden
und schönen meeren
wenn die sich leeren
beginnst du,
dich zu verzehren.
himmelsblau
der himmel
ach der himmel,
blau der tag.
mein blut
am himmel
zerschnitten mein rot
verschwunden im blau
am himmel.
die winde haben es
getrunken.
ach getrunken.
tot
ist mein blau -
im rot versunken.
ich ertrinke im blau.
das kind in der krippe
hat mein rot
ich
das
blau.
AschenBlauesHerz
Asche auf dem Haupt
zerrinnt und die Wolkenkratzer
schicken den Wind und sie
zerfällt in Saus und Braus
um die Häuser, während
Stöckelschuhe auf dem
Asphalt rennen
und
du mein Herz klebst, mit
Liebeshonig und Saft.
Matt bist du geworden.
Du siehst den Turm
hinterm Auge stürzen und die
Weiße Substanz verliert
ihr Grau als Gerüst.
Ja wo lieben wir denn noch.
Ja wo lieben wir denn noch.
Du und ich, wenn
doch eh alles nichts war und
nur die andern schuld.
Und vielleicht wieder
der um die Ecke die Erde gestohlen hat.
Aber der Wind wars nicht
er
hat die Asche und das Blau
und Du
mein Herz.
Tausche mein Blau
Hinter den dunklen Monden
habe ich meinen Sommer verloren,
den du mir gabst
an diesem Tag in dieser Nacht.
Der Schnee kam rasch und
spähte hilflos über die Dörfer
und die zerschundenen Kleider
meiner Sünden,
die ich begangen
mit dir.
Dich schützt nun dein Stolz,
dein verfluchter Haß.
Deine Eitelkeit bindet dir das Band
im Schoß und
der Most deines Krieges ist
schon getrunken,
Geliebter.
Ich sitze in der kahlen Fackel
der Nacht,habe den Ruhm
um mein Fleisch
gewickelt,wie Honig klebt
er an der Brust, am Atem, im Schritt.
Unsre Kinder schlafen
im Verborgenen und
warten auf Versöhnung
mein Liebster und
im Gras hinter der Stadt,
ja,
da träumten wir von schwarzen Hunden.
Du von Katzen
und deiner Gier.
Doch die faulen Blätter
haben ihr Grün verspielt
in diesem häßlichen
Gesicht der Sonne und
du verspieltest mich und
ich verlor das Pfand.
Ich tausche mein Blau,
nimmst du mich?
Des Nächtens Rot
Du küßt mich
betrunken
mit
deinem Tau.
Ich wärme
deinen Farn
mit
rotem Mund.
Wir tanzen
mit
dem Wolf
am
bitteren
Gral.
Blauer Morgen
färbt
den Takt
und
schluckt
mein Blut.
Moulin Rouge pour mon ami
|
An den roten Tag
Du musst nicht
deine
Farbe
verändern
in
Blau
oder
Gelb.
Du musst
nicht
deine
Liebe
bekennen
in
groß
oder
feucht.
Du musst
nur
der
Tag
sein.
Ich spür
dich
auch
ohne
die
Nacht.
Der Tag ist wie ein Tag
Der Tag ist wie ein Tag vor zehn Tagen.
Wir lieben die Sonne und kennen die Kälte nicht.
Wir trinken Säfte und schwören uns ewiglich Treue;
und während
der Bauer das Gras mäht,
verdursten wir schon,
weil der Herbst uns ein Lied singt.
Der Tag ist wie ein Tag vor hundert Tagen.
Wir loben der Blume Rot und Grün.
Wir betrügen und wissen es genau,
dass unser schmutziges Hemd nicht sauber wird
im Bächlein beim Nachbarn.
Der Tag ist wie ein Tag vor tausend Tagen,
wir wissen nichts,
wir sehen nichts.
wir hören die untergegangene Stadt nicht,
wie sie um Hilfe schreit und die Ertrunkenen unter sich begräbt.
Wir werden bald vergessen sein
und der Schnee begräbt unsere Verse.
Von der Nacht
Die Nacht hat mir ihren Schal geschenkt.
Jetzt steigt sie nackt ins Himmelbett
und singt den Sternen ein Lied.
In den dunklen Straßen
hockt das rosa Gesicht des Tages,
das die Menschen bespuckten
in ihrem Zorn und ihrem Neid.
Schattenspitzen in meinem Hirn
meinem Ohr, meinem Aug.
Auf des Nachbarn Zaun
sitzt ein Hahn -
Wächter meiner Gedanken, meines Schmerzes,
bis der herbe Schlaf
mir den Seidenschal der Nacht stiehlt.
das nicht
faust
hand
schmand
geruch
geschmack.
unendliche leere.
das wort verlieren,
das nichts
nicht
definieren,
das rechts
nicht
wissen,
das links
vergessen.
die straße
ist es
nicht,
die
ich kannte.
die sonne
ist
der mond
geworden.
doch
der mond
ist
gestorben
und
hat den
nebeln
den weg
gezeigt.
nun ruhen
alle
sanft.
Vom NICHT
Einander nicht kennen
ist wie einander kennen
Einander nicht wissen
ist wie einander wissen
Einander nicht lieben
ist wie einander lieben.
Beides nicht vergessen
ist wie beides vergessen.
(Un)bekanntes
Hohle Nuß.
Hohle Hand.
Hohler Spruch.
Unbekannt.
Liebst du mich.
Lieb' ich dich.
Lieben wir uns.
Unbekannt.
Es grüßt der Tag.
Es geht die Nacht.
Gehst du mit.
Unbekannt.
Ich hab' mich.
Du hast dich.
Hast du mich.
Unbekannt.
Rot ist blau.
Blau ist rot.
Wo fließt mein Blut.
Unbekannt.
Wer bist du.
Wer bin ich.
Sind wir verwandt.
Unbekannt.
Unbenannt.
Unberührt.
Vergessen.
Ramtatam
Die Äpfel spielen auf dem Gras
und wir treffen uns mein Freund
in dieser warmen Nacht mit unsern
Händen über dem Weiß des Hügels.
Du sagst für immer - ich auf ewig.
Das Mühlrad klatscht uns
den hellen Ton. Ramtatam.
Neidische Blicke hinter dem
Zaun des Ufers der Verlorenen.
Ramtatam. Für immer - auf ewig.
Über die warm-weiche Haut
perlt unsre leise Musik.
Die Vögel weh'n dahin
und rufen uns're Liebe
zum gütigen Mond.
Er schläft uns die Terz.
Ramtatam. Ramtatam.
Für immer - auf ewig.
Ramtatam. Ramtatam.
Wo bist du, Geliebter?
schmerz
kalt die wand
die welt eine feder.
unverrückbar
der schmerz.
das dunkel
hat
mich
wieder
geküsst.
und
ich
liebte es
doch
einst
so sehr -
vorbehaltlos.
nur
jetzt
bin
ich verloren,
ungeboren,
ich atme nicht
nur
die pulssynchrone
sint
im schmerz.
sie
spült
die terz
einer totenmesse
an den
strand.
das rot
hat das
blau
besiegt
und
vertrocknet
leise.
WEH-MUT
DIE TEUFELIN
HAT DEN TEUFEL PROVOZIERT.
LASS UNS IN DEN ABGRUND LEGEN
UND MIT SÄFTEN UNSRE WUNDEN PFLEGEN.
BIS WIR DIE SCHMERZEN
UND DEN ABGRUND
NICHT MEHR SCHMECKEN
UND
AN UNSERM SELBSTMITLEID
VERRECKEN.
SOLANGE DIE HOSE
NOCH GLÜHT,
BLÜHT
DER FARN
DER TEUFELIN
UND
KITZELT
IM ABGRUND
DEINEN MUT
OHNE
DAS
WEH
ZU BEGRÜSSEN.
Hütchenspiele in Wolkenkratzern
Uns're Liebe ist verloren.
Die Eulen winseln
im kalten Grün der Nacht.
Du und Ich. Ich und ER
seufzen die Blätter.
Der frühe Schnee
des Jahres hat dein Herz
gekauft. Hütchenspiel.
Herzober sticht Unter.
Mein Blau - zu gering.
Ich verschlucke
die Tränen - schmecken
süß und verdorben.
Die kalten Teller
servieren rosigen
Parmaschinken und Melone.
Ich höre deine Stimme
ein letzes Mal zwischen
den zerschundenen Hügeln
meiner Freiheit - und ich
wähle das Rot, gleichzeitig
wissend zu verlieren.
Möge es verdursten
in der Höhe der
besungenen Häuser,
die zerfielen wie Asche
am Knall eines Tages.
Was ist deine Freiheit
gegen die Gewalt
der andern - gegen
das Blau, das
wir täglich besingen?
Pankreas-Ca oder Occursus cum morte (Begegnung mit dem Tod)
|
der tod
der tod
ist unübertrefflich
in seiner einzigartigen farbe.
er ist unwiderbringlich
als paket,
als geschenk.
er ruft nicht,
er klagt nicht,
er tut
nicht weh.
nur die,
die bleiben
und sehen,
schauen
auf sich
und vermuten
den schmerz
im herz.
der tod
stellt fragen
bei seinen
lauschern.
er gibt
nie antwort,
er ist schnell
und zuverlässig.
kommt immer,
aber nie
zur rechten zeit.
wie sieht er aus,
der tod,
wenn wir uns
winden
in unsren fragen?
ist er
gross,
ist er
klein,
ist
er schön,
ist
er hässlich?
antworten
gibt es viele.
wahrheiten
nicht.
vielleicht
weiss
der wind
ein wort.
Abschied
Spür nicht
meinen Durst,
der mich
schmerzt in diesem
Sommer.
Ich friere
nach dir
und deinen warmen Blüten.
Sprich nicht
meine Sprache,
die sich
in meinen
Mund ergießt,
der, mit
Laub
und Tränen gefüllt,
deine Lieder singt.
Leb nicht
meinen Traum,
den
ich träume
bis
ich einkehre
in deine Sinne
und
Du meine
Lieder
trinkst.
Wart nicht auf
mich,
bis ich zurück
bin,
denn in
der Erinnerung
der Lüfte und
Säfte
war ich nie gewesen.
der süßsaure abschied
als der mond unterging,
triefte
erbrochenes
in
meinem
schlund,
denn die kraniche
hatten mir
erzählt,
dass die krähen am wald
versucht haben,
ihnen
die augen auszuhacken.
meine kotze
war bitter und
schmeckte
in
der nacht schließlich
süß,
denn
die kloake
der großstadt
überrannte die felder und
die wälder
und
plötzlich
fingen die
hochnäsigen bäume
an,
nach hilfe zu rufen.
ich hielt
mir
die
ohren
zu,
denn
die
honigsüße
gewalt
des lebens
hatte mich
gefangen.
winter ist da
die sonne
hat
lautstark ade
gesagt.
der mond
war schon weg
mit
dem wind
wie immer.
der schnee
gab
der erde
die hand
und
sie
schwiegen.
Winter ist's
Heut trag ich ein helles Kleid.
Es ist marmorweiß
Und von schnöder Kühle
Der Schnee ist's!
Der Winter ist's!
Bin wie neu
im kalten Kleid:
Wunderschön.
Wunderbar.
Wunderzart.
Wunderhart.
Wunderweiß.
Heut trag ich ein helles Kleid.
Es funkelt.
Wenn der Schnee kommt
Komm wir spielen Muschelkuschel.
Du bist die Muschel, ich die Kuschel.
Der Himmel schenkt uns ein Stück
Decke dazu im Muschelkuschelparadies.
Laß mich dahingleiten und versinken
in deiner Muschel und den Saft
trinken aus deinem Mund, der mich nährt
wie die Mutter das Kind in der Wiege.
Du wiegst mich mit zarter Hand
rüber und nüber, rauf und runter,
"endlosmuschelglücklich" flüster ich
in dein Ohr, in dein Aug, in dein Blut.
"Nie soll es enden", seufzt dein Leib
muschelkuschelschwanger vor Glück.
Und du nimmst meine Haut in dein Herz -
deine Warmrotendloskuschelmuschel.
Heute fällt der erste Schnee.
Vorweihnachtliches
Ein kleines Rentier im Schnee.
Meine Lippe am Wintertee.
Ein Bettler am Waldesrand.
Du kommst angerannt:
"Hilf dem armen Mann,
der keinen Schlafplatz finden kann."
Ich nehm deine Hand
zeig auf die Welt,
die verzaubert vom Geld
nicht mehr lebt,
nicht mehr schnauft,
nicht mehr tuckt,
nicht mehr takt.
"Frag sie, die Welt,
ob sie dem Armen gibt Geld,
oder Unterschlupf für eine Nacht.
Ja, dann wär die gute Tat vollbracht."
Das kleine Rentier im Schnee
rennt davon wie der Wind,
ich verbrenn mich am Tee,
die Lippe tut weh.
Ein rotes Rinnsaal im Schnee
und weint.
weihnachtsmorgen
nebelraben
fliegen
über
rauchschwaden
und
füllen
die
lüfte und städte
mit
ihrem
klang.
wie gut
noch ein
leben
zu haben
und
den geschmack
der
fröhlichen
bitternis
zu
hören.
Abschied vom Jahr
Tanzen durch den Tau
meiner Träume.
Sich erfrischen an
diesem Winter.
Die Gier lesen
im Tränenregen.
Hyänen hängen
an deinen Lippen.
Jaulen im Minutentakt
den Klang.
Gnadenlos schaufelst du
ein tiefes Loch.
Vergräbst den Ton,
an Mitternacht.
Wir singen zusammen
die Verse nun.
Ohne Tränen,ohne Hemd,
ohne Wort.
neujahrswünsche
dich
schmecken
riechen
hören
fühlen
sehen.
im
blau
versinken,
das rot
austrinken
ohne
pfand
zu
bezahlen.
Neujahr mit dem Kalten Hund
Che Guevara und ich.
Der Kalte Hund im Glas,
der blaue Bus und Marie
lebten am Main
zu jener Zeit,
als das
Neue Jahr
seinen Reif
über mein Haar legte.
Che Guevaras Mütze
wärmte manchmal die Stirn.
Nur
an diesem Neujahrsmorgen nicht.
Wir saßen im Bus
und starrten auf den Main.
Marie,
der Kalte Hund im Glas
und ich.
Wir aßen hastig und
schmatzten
laut.
Ja fast glücklich
Der Kalte Hund verschwand
im gierigen Mund,
im Wünschelschlund der Hölle.
Wir saßen im Bus
Marie,
Che Guevara
und ich.
Wir waren satt und müde.
Ein wenig froh.
Der Reif im Haar glänzte diamanten.
Wir lachten.
Che Guevara, Marie und ich.
Neujahr war's!
Minnesang für die Liebste
Die Liebste trank deinen Wein
Die Liebste roch ganz fein
Die Liebste verschwand.
Was blieb
War ein Dieb
Ihrer Seele
So dass es ihm an nichts fehle.
So sitzt leicht benommen die Liebste nun
Hat fürderhin immer noch so viel zu tun
Wenn die Gedanken sie erklimmmen
Und ihr die Saiten stimmen.
Nein, du brauchst dich nicht grämen,
Die Liebste wär' niemals zu zähmen.
Sie ist nur die Liebste fein
Stets beredt und für dich im Herzen rein.
Steh auf und geh ohne sie fort
Du wirst sie nie vergessen an einem andern Ort,
Ihre Worte klingen wie Saiten gar
Und du findest nie mehr derart wunderbar.
Die Liebste sei dein Traum
Beredt und dein Lebensbaum.
Sie weinet still, eine Träne gar,
Wo doch was ist und gar nichts war.
Die Liebste.
poesie über die lüge
der mai darf nie
zornig sein.
er liegt bei einem
zarten
weib mit
alabasterleib
am waldrand schlafend.
schmeichelt
ihrer feinen seele
und
schaut hastig
auf seine
eitelkeiten.
die botschaft
der bäume
sind lieder
voller posie -
meinen beide
herr mai
und
frau weib.
kein lug
kein trug
kein krieg
kein kampf
kein mord
kein rot
kein
tot.
nur warm
und
blau
und weich
und fein
so
soll
es sein
im herzelein.
sagt der
mai
zum weib.
umfaßt ihren
leib.
doch der
zerfällt
im nu
im
gelächter
der wölfe
hinter
den hügeln.
gewitter
zerbersten
den mai,
begraben die poesie
des wortes.
nur lug
neben trug
und
es hat
nie
eine botschaft gegeben.
sagt das
rot zum blau
und stirbt.
Ort des Betens für alle Religionen
|
frau neid im streit
gestern traf ich frau neid
im neuen kleid.
sie erzählte,
frau stolz
läge im holz
mit nem
scheusslichen rock
und nem hurenbock.
ach frau neid
dein neues kleid
ist
blass
und du
bleibst
ungefreit.
im holz
liegt frau stolz
und lacht
in voller pracht.
ohne macht
ganz sacht
in voller pracht
mitgelacht
hab
ich
und sag
bin
frau ehrgeiz
und ich spreiz
meine hand
nach
herrn geiz.
wage den tanz
in vollem glanz
dreh mich
ab
zack
zack
im pferdetrab.
ach frau geiz
dein reiz
der blendet nicht
lach ich ihr ins gesicht.
lass
mich
in
ruh
du
dumme
kuh.
wie klein wir sind
leise haben die
weltenmeere sich bekriegt.
hören wollten wir
es wohl
aber zu mögen
verstanden wir es nicht.
die sonne hatte die augen verdreht
und der mond
war
in urlaub
gegangen.
wohin,
das wissen wir nicht.
die wolken sahen zu
und lachten
bäuchlings laut
über den unrat, der
dabei erzeugt wurde
auf dieser
für sie
eigentümlichen insel,
die sie argwöhnisch
betrachten
und
der sie manchmal
regen und wasser
als nahrung
schicken mochten -
aber zuweilen auch nicht -
da sie
die nahrung wohldosiert
auch
anderen planeten schenken,
die wir nie
gesehen
und
deren anblick
uns nicht nur verwirrte
sondern
es ab diesem
moment
des sehens
kein
wort mehr gäbe
für unser wort,
an dem wir
jahrtausende
gemeißelt und
geschaffen haben.
es wäre nicht
mal
dem sinn nach
DAS,
was wir dem
wort
an bedeutung
einverleibt
hatten
mit unserem
menschlichen
neuronenatem.
kampf der elemente
wenn die nebel
die erde berührn,
ruft frau sonne
herrn mond zur hilfe.
hätten sie doch kein
recht zu leben, zu atmen,
die grauen vorhänge
über der bunten
kugel im all.
sag du was!
keift die sonne.
sag, sie soll'n weggehn,
japst sie zum konkurrenten.
er öffnet müde die augen,
flüstert... oh die farbe,
einen grauen schal
hat meine mutter erde.
schön warm.
warum
sollte ich diese pracht zerstören?
schulterzucken. augen zu.
wach auf!
ruft frau sonne.
wir werden unsere arbeit verlieren,
und nicht mehr wichtig sein
am firmament.
es zuckt im mondgesicht.
ach wichtig. bedeutend.
ich lasse gerne die nebel
unsre mutter wärmen.
dann kann ich mich zur ruhe legen
und von zarten mondfrauen träumen.
mit langen beinen und schönen gesichtern.
dabei grinst er.
ich will aber die erde wärmen.
ich konnte immer in der ersten reihe glänzen,
heult frau sonne, und ihre strahlen beben
und verwickeln sich ineinander, so fuchtelt sie mit den strahlenärmchen
umher.
die erde braucht dich nicht.
du brauchst die erde, damit man auf dich schaut, meint herr mond mit gütiger stimme.
leg dich schlafen.
nutze den tag.
lass die nebel arbeiten.
sprichts und legt sich nieder und schläft.
die sonne hingegen runzelt die sonnenstirn und überlegt,
wie sie die nebel zerstören könne und spannt ihre ganzen muskeln an,
um die nebel mit ihrer gelben energie zu verglühen.
atemlos. ruhelos.
so kämpfen sie heute noch.
das kindlein in der krippe
schaut zu und staunt.
fragt
warum.
Gedanken an dich
der mit dem schwarzen Haar,
der mit dem tiefen Schlund,
der mit dem Hunger,
mit dem Herz aus Blut.
der mit den Stiefeln
am Nebelmorgen,
laut,
ungezügelt
in meinem Zimmer,
mir das Haar zerschnitt.
der mit den Orangen
und der Liebe zur Nacht
mit den roten und violetten
Blumen
auf meiner Haut,
die mich
kleideten,
als
habe es nie
eine andere
Prinzessin gegeben.
ich lieb' dich
ich lieb' dich so sehr
wie der sand das meer
ich lieb' dich so sehr
wie die
sonne
das naß
ich lieb' dich so sehr
wenn die straße glüht
ich lieb' dich so sehr
wie der vater das kind
ich lieb' dich so sehr
bis ich das wort wiederfind.
ich find
das wort an einem dunklen ort
wenn das licht
sachte blinzelt
und
ich
schreib's dann
der
lieb'
wie
ein
kind
der mutter,
wenn
das christkind
kommt.
ich lieb' dich so sehr
wie die sonne
das meer.
gesprochen von achmatow:
MP3-Audiodatei herunterladen (Rechtsklick)
MP4-Videodatei herunterladen (Rechtsklick)
ich lieb dich
Wenn es Licht wird
Wenn es Licht wird,
hab' ich dich wieder lieb.
Wenn es Licht wird,
tropft die Lust durch ein Sieb.
Wenn es Licht wird,
bist du nicht mehr rot.
Wenn es Licht wird,
ist die Trauer tot.
Wenn es Licht wird,
scheint alles besonnen.
Wenn es Licht wird,
bin ich benommen.
Benommen von deiner Lieb'.
Beseelt von deiner Ruh',
mach ich die Augen zu -
und träum' von der Lieb',
die mich zu den Kranichen trieb.
Wenn es Licht wird,
hab' ich dich wieder lieb.
Für dich
Und ich schick dir ein Blatt
vom Wolf in meinem Herzen,
von den Lämmern der Nacht
und der Röte ihres Saftes.
Der tränkt das Blatt,
das ich dir schicke
glutrot,
blutheiß,
essigsauer.
Du bedankst dich
für das Blatt
und musst gehen,
du bist schon stark.
Ach könntest du doch bleiben:
Löffelweise würd' ich stillen
deine Gier.
Bevor du gehst...
Bevor du gehst,
möchte ich wegfliegen
vor deinem Zorn,
der meine Lippen und Hände
bitter bestreut.
Ich möchte sie reinigen
im Wind, im Regen und
an der Sonne. Trocknen
im Frühlingsgras.
Aber es regnet nicht.
Das Gras ist von der
Sonne zerschossen,
und ich irre
bettelarm
in den Wolken.
Weil du mich liebst...
Weil du mich liebst,
zertrittst du
das Rosenbeet
und legst mir
Vergissmeinnicht
auf den weißen Leib.
Weil du mich liebst,
scheuchst du die
kichernden Tauben
und streust den
pickenden Raben das Brot.
Weil du mich liebst,
schreibst du kleine Botschaften
mit bleiernem Stift -
denn du schenktest die Tinte
den andern.
Seit du meinst,
dass du mich liebst,
beginne ich neugierig,
den Vergißmeinnnicht,
Raben und Botschaften
zu lauschen.
mon ami dans sa cocon toujours
|
liebe
heute hat mich
die liebe umarmt
mit
ihrem
nebel.
blau
und
grau
ihr
ton:
schau
komm
mit
auf
meinem
ritt
durchs
meer.
sanft
glitt
ihr schal
auf meiner haut
und wurde
laut
gar schrill
und
stark vergraut.
ich fiel
in
den
ton
und
gab
den
schal
zurück.
liebe(r)
lieber alle zähne
verlieren
als
dich
verlieren.
lieber
verdursten
als
ohne
dich
ertrinken.
lieber
verbrennen,
als
im weinberg
nach dir
hungern.
lieber weggehen
als
ohne
dich
dableiben.
mich dürstet
nach
deinem
saft.
Über die Liebe
Da schenkt
das Rot
sich
dem
Blau.
Das Gelb
sieht zu
und
weint.
Begehrt
es doch
das
Rot
wie
die Nacht
das
Dunkel.
Das Blau
lacht
und
im
Lachen
zerfließt
das Rot
und
stirbt.
Lady Dolly oder die Versuchung des Klonens
|
muttermilch
habe den sud
der mütterlichkeit
gemolken und
dabei meine tränen
belöscht.
ihr habt zugesehen
wie mein
verlassenes
herz
aufhörte
den
tick
tack
zu schlagen
mit
der kirchturmuhr
die mich
schlug
mit
ihrem schlag.
tagein
tagaus
im
takt der
regentropfen
und mir dabei
vorzüglich,
ja
trefflich
den traum nahm.
die bitternis
hatte stattdessen
ihren einzug
gehalten.
in
der milch
der gemolkenen,
die mir
die zunge verbrannte
und mein gehirn
zersetzte.
die mutter
hielt die
hand
und
spendete trost
ihr duft
war wie
ein sog
der mich
einatmete
und
der
mir
die aussicht
auf
die
sonne
ersparte,
die mich
eh nur
niedergeschmettert hätte
mit
ihrem
gelb
das sauergelb
einer zitrone gelb
mich
verdorben hätte.
und so schimmerte
die erbärmlichkeit
des lichts
auf meinem
gesicht
und
bleichte es
wie
die hand
der mutter
die mich nährte.
Ärztin unter Reizüberflutung
|
lebenswunden
mir sind die finger wund
vom schreiben
der kopf ist wund
vom denken
meine seele
ist
waidwund.
verborgen.
hinten rechts am horizont
neben dem kleinen bär
kann man sie sehen
bei klarer sicht
mit hellem verstand.
Wofür ich lebe
Manche leben
für die Erde
in der Sonne
oder neben dem Hunger.
Nicht wenige
leben
für das Feuer
für Kriege
für den Tod
auf
verbranntem Feld
neben den Krähen
für ihren Held.
Ich lebe für
mich
und manchmal
für dich.
Ja manchmal.
| |
|
|
Mohnblumen im Mandelschlitzaugenland
|
|
HERZSCHMERZ
DU BATEST
MICH
UM
MEINE
LIEBE.
GABST MIR
DEINE
UND
DAZU
EIN GLAS
GRÜN
UND
BLAU.
ICH WÄHLTE
DAS
ROT
DA
ES
MIR
DEN
PULS
NAHM,
DER
MICH
SCHMERZTE.
SUCHT
ICH LASS
NICHTS
UNVER-
SUCHT,
ZU SUCHEN,
SÜCHTIG
NACH MEINER
SUCHT
AUF
DER SUCHE
NACH DIR.
DU
WÄHLST
AM MORGEN
DIE FLUCHT,
BARFUSS
NEBEN
DEINER
SUCHT,
DIE
DICH
SÜCHTIG
MACHT
NACH
MIR.
ICH
SUCHE
DEINE
FLUCHT
UND
DEINE
SUCHT-
BIN
BETRUNKEN
VON
DIR.
die list der kraniche
die kraniche am horizont
suchten heut den kalten mond,
wollten ihn was fragen.
der mond stand stumm
und schaute dumm,
drehte sich zur sonne.
die konnt ihn nicht ertragen,
wie in den andern tagen,
und wandte sich den sternen zu.
das ist die reinste wonne,
rief der schönste kranichmann:
liebt doch der mond die sonne,
die sonne ihn nicht sehen kann.
das ist von trauriger natur,
rief die schönste kranichfrau:
das ist die bitterkälte pur,
ich mich kaum zu schauen trau.
habt euch wieder lieb,
rief das kranichkind,
am horizont da wohnt ein dieb,
der dann alle briefe find.
dem mond, dem ist das einerlei,
er versteckte gar sein konterfei
und waret fast verschwunden.
die sonne zuckt die achseln nur,
murmelte leis, ich geh auf kur,
lass mich nicht mehr verwunden.
da trauerte der kranichmann,
sich emsig eine list ersann,
die er in die wolken schrieb:
ihr vielen sterne dort, am horizont,
seid kräftig, jung und gut besonnt,
ihr könnt die beiden wärmen.
gebt ihnen speis und trank
lieb und nett. zart und fein.
die liebe wird euer motor sein:
sonn und mond sind krank.
die idee ist wunderbar
das rief nun die kranichfrau.
mir ist auch jetzt alles klar,
wenn ich gegen süden schau.
da bewegte sich am horizont,
ganz leise nur, der kalte mond
und zeigte seine lippen.
ROTTOTROTTOT
Als der Morgen kam
waren die Kraniche
aufgeregt überrascht
ob meines nicht
gestorbenen Todes.
Sie flatterten am
Horizont und pickten
in das Morgenrot,
erzählten es dem
zauberhaften Wind.
Der kam, der Welt zu
berichten von meinen
guten Taten und
von der Liebe,
die ich ihm geschenkt
hatte in einer Nacht
als ich vom Weg abkam...
Ich labte mich
derweil am Rot des
Morgens, dem Blute
meines Herzens gleich
wie ein Vulkan.
Die Kraniche flogen
weiter auf einen neuen
Kontinent und flüsterten
in kleinen Geschenken
die Botschaften vom
kräftigen Wind, der
mich liebte wie den
Klang seiner Wut.
Rottotrottotrottotrottot
Rauschten die Wälder.
samstagabend
so ist der blick der ärztefrau
am abend,
schau!
wo sind sie die kraniche?
fragt sie laut.
sie suchen sie
die jenseitsbraut,
hallt es vom himmel her.
da wird der frau das herzlein schwer.
braut
schaut
laut.
sag, wo ist mein leben hin
sag mir, wer ich wirklich bin.
du weisst es
du ganz allein
sollst
das rumpelstilzchen sein.
sag nicht nein.
die kraniche gehn
lassen mich stehn.
fragen am horizont
nach andern fraun
ich lass sie schaun
und fragen
sagen
wagen
wir's
oder
ist der himmel
zu blau?
Fasching
Helau Helau Helau!
Ruft der Regen zum Morgentau.
Was willst du, alter Hurensohn,
treibt dich die Lust, warum schreist du schon?
Es ist früh am Morgen,
die Welt ohne Sorgen,
ruft der Regen wie immer ganz laut,
so dass es dem Tau geht unter die Haut.
Helau Helau Helau
Laß und trinken
und den schönen Sonnen winken!
Die Sonnen sind heiß
und welk vom Verschleiß,
murmelt der Tau
und ruft kein Helau.
Er liebt das süße Gras
und das helle Naß.
Es ist leise und rein.
schmeckt manchmal wie süßer Wein.
Man muß es nur wissen
und das Richtige küssen.
Der Tau dreht sich um und geht
Der Regen trampelt und fleht:
Helau Helau Helau!
Der Mann mit dem Hut
Einsam sitzt er am Bahnhof
und sucht seinen Hut.
Wer bist du?
Fragst du leis.
Woher kommst du?
Fragst du laut.
Wohin gehst du?
Fragst du nicht.
Einsam sitzt er am Bahnhof
und sucht seinen Hut.
Du gehst weiter
und weinst.
Fenster zum Hof des Lebens
|
valentin
unbezartet
bittersüß
kalte hand
hammerpuls
ohne worte
weiches herz.
geliftet
vom leben
schenkst
du mir
an
diesem
liebestag.
galant
in die haut
eingebrannt.
lorelei und die kraniche
ich wein mir gleich die finger wund.
die erde ist doch stetig rund?
nein, eckig gar
und niemals wunderbar.
wo ist es hin das marmeladenbrot,
das dir gezeigt die grosse not
von lorelei in ihrem turm?
es fließt dahin im wüstensturm.
drei männer haben es verzehrt
und ihre lieb damit genährt.
und lorelei?
sie sieht die drei,
nimmt haar und haupt,
dreht sich um.
hat man doch ihr herz beraubt.
so bleibt sie traurig stumm.
die kraniche am horizont
sagen es dem alten mond.
er fragt, wo ist das marmeladenbrot?
für lorelei in ihrer not?
das brot ist tot
die männer fort.
die kraniche am andern ort.
rufen sie im chor
und fliegen durch das wolkentor.
Forscherskandal Ulm '98 (Mitten aus'm Leben)
|
tod einer löwin
du hast mich getötet
mit
deinem wort
an
diesem
beschissenen
ort.
es
ist
feucht
und naß
und kalt.
ich
bin schon
erfroren.
du
merktest
es nicht,
weil
du
deine
jacke
nicht
fandst,
als
der
regen
dir
ins
ohr
pustete:
peng
peng
zack
zack!
ein
neuer
frack
und
schon
scheint
die
sonne
wieder.
sie wird
dich
verbrennen,
denn
du
hast
auf
die
falsche
zahl
gesetzt.
Gläserne Faust
Du hast mein
Glas
mit Füßen
getreten, mit
deiner Allgewalt
und darauf gespuckt.
Nun sammle
ich es ein
und spende
die Scherben
den Bedürftigen
im gläsernen
Land.
Mögen sie es
einschmelzen
und zarte Himmel
formen.
Königskinder
Königskinder sind wir,
Du der König,
ich das Kind.
Du kannst schwimmen.
Ich kann singen.
Nimm mein rosa Kinderherz
mit auf deine unendliche Reise
zum schneeweißen Horizont,
dort wo die Elemente sich vereinen.
Sag ihnen
sie mögen täglich weinen
für mich.
Damit es regne im Afrika meiner Liebe
in der Hitze eines großartigen Gefühls,
das mich verbrennt
wie Papier
bevor du
es beschriftest
mit kühlem Bitterrübensaft
unsres Königshauses.
sonntag
oh sonntag -
mit
schneekristallen
und
nebelhauben
auf
wintertrauben
die niederfallen
wenn die sonne
quillt
ihren hunger stillt,
sich labt
und
schabt
am glanz
vom nebelkranz.
ganz allein
will sie
sein.
das mägdelein
fühlt sich
so
klein.
läßt sie nicht hinein
ins herzelein.
schad
meint die
sonne grad.
es würd' dich
wärmen,
im
lebensbad.
und das
kindlein
in
der krippe
friert
und fleht.
das mägdelein
nickt.
begegnung mit dem christkind
eines morgens
in der früh klopfte es an die fensterscheibe von schneewittchens schlafzimmer. sie erwachte und ihr blick folgte dem klopfen.
ein kleines engelchen mit goldhaar, schönen weissen flügeln sass auf ihrem fenstersims und fuchtelte mit den händchen vor dem fenster, so dass das krönchen drohte herunterzufallen.
schnell rannte schnewittchen zum fenster und öffnete es vorsichtig, damit auch ja kein flügelchen zerbrechen könnte vom zarten besuch.
ich habe mich verflogen, sagt das engelchen. ich bin auf der suche nach den kindern, ihren briefen und ihren wünschen und ach und.... und es kullerten ihm die tränchen über beide engelsbacken.
wer bist du denn, fragt
schneewittchen mit sanfter stimme.... ich bin das christkind und ich bin
so müde vom suchen und ich war neugierig und wollte einmal auch die hohen berge sehen... die andern engel haben mich gewarnt. und jetzt habe ich mich verirrt bei dir junge frau im weissen kleid und der alabasterhaut.
komm doch rein, sagt schneewittchen. hier ist es warm, ich gebe dir speis
und trank und es soll dir wohlergehen in meinem warmen hause.
ich lebe hier mit den sieben zwergen. lieb sind sie zu mir manchmal, aber
manchmal bin ich auch unendlich traurig hier in den bergen, hier wo der schnee liegt und ich nur die zwergensprache sprechen darf.
und so gehen das christkind und schneewittchen in die gute stube,
wo es warm ist und sieben kleine stühlchen stehen und ein schöner weicher sessel.
du darfst dich auf den sessel setzen, sagt schneewittchen. ich bringe dir tee und weihnachtsplätzchen. zimtsterne.
das christkind nimmt platz, zieht seine weissen stiefelchen aus und trocknet seine flügelchen am ofen.
oh, schön ist es hier, warm und gemütlich. wem gehören die kleinen stühlchen in diesem raum fragst es, als es tee trinkt und sterne isst.
den sieben zwergen. sie haben alle verschiedene farben. blau, rot, weiss,
grün, gelb, schwarz, orange. so kann ich sie unterscheiden und es sind auch ihre namen.
und da kommt auch schon ein zwerglein angerannt, gelb ist es .... es fragt,
wer bist du denn... woher kommst du denn.... willst du unser schneewittchen besuchen, gar mitnehmen.... und seine augen funkelten ein wenig böse, wie kleine scharfgeschliffene rubine.. dabei legte es sein zwergenhändchen auf den flügel vom christkind und drückt ein wenig zu, so dass es dem christkind ein kleines bischen wehtut.
lieber gelber zwerg, hab keine sorge, das ist das christkind, das sich verflogen hat. ich geb ihm nur speis und trank und ein wenig wärme, es muss dann weiter auf die grosse reise, die kinder zu finden und ihre briefe die sie mit steinen beschwert auf die fenstersimse gelegt haben.
mag sein, sagt zwerg gelb und lässt ab vom flügel, aber wie kommt es zu uns in die berge, wir brauchen es nicht, wir haben wärme, nahrung und trank. es geht uns doch gut, oder? wir haben keine wünsche?
einen kleinen wunsch hätte ich schon... murmelt schneewittchen...
das hört zwerg blau und rast um die ecke.... haben wir dir nicht immer dein
becherchen gefüllt, dein bettchen gemacht und dir die wärmeflasche reingelegt.... jaja, sagt schneewittchen... aber ich möchte sie einmal sehen die welt vor den bergen und ich möchte ein wenig zeit haben und ein pfund raum und danach schauen wie es ist an weihnachten dort bei den menschen wenn sie weihnachten feiern, das fest der liebe.
die zwerge sind sprachlos und gehen von dannen. sie verstehen ihr schneewittchen nicht. habe sie doch alles, was das herz begehrt...
ja, meint das christkind, du hast mir wärme, trank und nahrung gegeben.
jetzt hast du 3 wünsche frei, liebes schneewittchen.
du musst es nicht auf ein kleines zettelchen schreiben, du darfst es mir in mein güldenes ohr flüstern.
und dann fasste sich das schneewittchen mut und flüsterte dem christkind
ins ohr, dass es ein pfund zeit möchte in einem weissen säckchen verpackt,
ja und es würde sich so sehr ein wenig raum wünschen, nur eine handvoll,
in einer glaskugel, schön anzusehen.
den letzten wunsch formulierte es nur zögerlich... ein prinz auf einem weissen pferd... ja das wäre mein traum... der mich mitnähme auf sein gedankenschloss, mit mir all die gedanken lebend, die ich immer leben wollte.
das christkind schweigt.
und meint... das sind holde wünsche, meine schöne.... wir werden sehen.
aber nun, da du mich gestärkt hast, lass mich gehn.
sprachs und flog davon, durch das kleine zwergenfensterchen.....
da sass es nun das kleine schneewittchen, umringt von den zwergen mit den vielen farben, die sie vorwurfsvoll anblickten.
ja, ihr wart immer gut zu mir aber ihr sprecht ein anderes wort. ich verstehe euer wort aber eigentlich lägen mir immer andere sätze auf der zunge. seid mir nicht böse, weint das weisse mädchen. nein, rufen sie im chor
und bringen ihr das becherchen, die schühchen, ihre strümpfchen und ein deckchen, damit es sich wärme. und sie waren zufrieden.
es klingelte am zwergenhaus.
schneewittchen schwebt nach draussen und auf der türschwelle liegt ein kleines weisses paket mit goldenen sternen, eine glaskugel und ein
froschkönig mit einer kleinen diamantenen krone flüstert zärtlich, da bin ich, dich zu holen.....
osterhasn
vier hasn stehn vor maaner dür.
a grosser
a mittlerer
und zwaa klaana.
sie friern
und soong:
"des is fei nix
heuer
mit die eier."
"mir bleim do steh
und beweng uns net.
die leut vergessa des.
mit die eier!"
des hot mer früher gmacht
und hot an die kinner docht.
aber heut -
do friern die leut,
wecha dem geld
des sie verdeiln in der welt.
und dann homs ka zeit
und sin nimmer bereit
die eier zum suchn
die mir auf uns verbuchn.
"mei eier vom vorletzen johr",
socht der grosse hos
"lieng nu nebem abflusssrohr."
"meine eier hob ich in die heckn gstellt.
aber des hot den nachborn verbrellt.."
socht der kla hos.
der hot mich gjoocht
und gsocht:
"ich fang di
und schlacht di morng,
wennst net verschwindst mit
deim gelumb."
der mittler hot glacht.
"des hob ich mir immer scho docht.
Das kan mer intressiert
und dann hob ich die eier selber probiert."
"guuut worns die ostereier!
die vom herrn meier
an der eck sind die besten.
des sin halt nu eier ausm westen."
alla hosen schaun sich o
und song, da mach mer uns jetzt selber dro.
mir machen a barti im gatten
essen eier und spilln dabei kaddn.
ja,
des
wed schö.
soong alla hosen.
mei bu und ich
die lieb
zu meim kind
is so gross,
dass weh dud.
und wenn er mich
mol widder
net verstet,
dann grein ich
bis die stod
under
wasser stet.
kaner waaas dann
warum.
mei bu
a net
des is
des hauptproblem.
er maant dann sicher,
"oh schö
jetzt konn ich
durch mei klaana stod
schwimma
und noch die stern schaun,
und mir überleng,
was sie so denken."
aber an sei mudder
denkt er net.
denn sei mudder
is gross
und stork,
unverwundbor.
aber genau des, is sie net.
mei mudder
wenn i alt wer,
dann
wer i wieder jung.
wie a kind.
dann red
i
fränggisch
und denk
an mei mudder,
die mi
scho long nimmer
verstet.
und dann denk
i,
dass mei
mudder
vorm heiland
wenns steht,
wenigstens
an sotz
von ihrm kind
nu waas.
und so
denk
i,
dass ichs üben sollt,
die sproch
meiner mudder.
olt is worn,
mei mama.
kla is worn.
bevor
i
kla
werd,
möcht
i
nummol
fränggisch
redn.
a wenns die schwom
hier net-
gleich
gor net.
passt.
am samstoch in der stod
ich bin a alta fra,
hob iich mir docht,
als mei
füsla
wehdon ham.
a naa
angeliga
bist nu jung
socht der
herrgott
und grinst
als er hinder die wolgn
vorschaut.
dei wodd
mergg iich
mir!
hob iich naufgrufn.
und dann a bisla gwad.
nix is bassierd.
wos is etzad
mid
meine füss?
hob iich n gfroocht
den herrgod,
die dun
mmer nu
weh!
bist selber schuld,
hod er gsocht,
häddst andera schuuu
ogezoong.
und glacht hod
er.
des hod
mer
in alla
cafees
ghört.
mei
hob
iich
mich dann
gschämt.
des nächsta
mol
geh
iich mit
dunschuh
in die
stod
die sten
mir aa gud
und
do schau
iich aus
wie aans
von
dem herrgod
seine
kinderschäfla.
gell.
des mach iich so.
kinner griieng heudzudoch
alles.
aa
vom herrgott.
Mei Gärtla und der Herr
Des Lem hot mir der Herr gehm,
dass ich mirs ganz fest
nehm, des wunderbore Lem,
um zu die Leut zu geh
a wenn ich im Winder
mol widder
kan Schnee seh...
Außerdem:
Ka bluma hob ich gsääng,
letzdn März -
konnts net versteh,
"wo sind si hie
die Krokus und die Glöggla
in meim Gärtla?"
Ich rutsch auf die Knie...
Nix hob ich gsäng!
Hilf mir a wäng
bei di Bluma
im Gadden, oh Herr!
A boar grumma Zweich
won im Deich.
Wo is mei Liechemadden?
Fürn Sommer im Schadden?
Ich find nix mehr in meim Gadden;
seh bloss nu die Schadden
von neulich,
sie sin greulich...
Mei Katzn renna rum,
nehma im Lem nix grumm.
Ich machs so wie die
und geh in die Knie.
horch in mei Gros:
Do!
Ich hör a Stimm:
"Nimm,"
schreit
die Stimm
"nimm des Lem,
des hot mer dir gem
um zu lem!"
Des hot mi gfreut.
hobt ers ghört, ihr lieben Leut!
Wenn der Herr bis in mei
Gärtla schreit...
A heud,
wenns Christkind
is nimmer weid...
Ihr müsst bloß
die Ohrn gscheid schbitzn
Und net faul in euerm Sofa sitzn...
Wenn mei Patienten heuln
Heut morng in der Braxis hom alle gsocht
"dass Sie heut kumma,
des hätt mer net docht."
Die ganze Stadt hod geplärrt,
mei Hofeinfohrt wor von Audos verzerrt,
denn alla wolldens wissen
ob ihr Ärztin hods zerrissen
am Freidoch auf der Audobohn
do issi gstorm,inmitten von am Türkenclan.
Hods ghasen auf die Straßen, in maaner Dür!
Dena tat des furchtbar leid,
sie kama alla im schwarzen Kleid.
Gleich in der früh, do worn sie do
In meiner Braxis-und worn godfroh.
als sie mich gseng hom...
denn ich wor wie immer lammfromm:
hob eigentlich den Audobontod net verdiend,
hom alla gsocht
Denn ich hob ihna immer gedient...
homn alla gedocht.
"Doktor lebt" - "Doktor da",
hurra, hurra, "du bester Doktor von Welt"
"ja" soch ich "gibt’s dafür a Geld?"
"Wos is eigentlich los mit euch?"
"Warum red ihr denn aso a dumms Zeuch?"
Ich bin net dod,ich bin ganz fit,
nimmer ganz jung aber ich nehm alles mit,
wos mich nu erfreut in mein klan Lehm,
des der Herrgott mir zur Geburt hod gehm...
Dann hob ichs kapiert, denn der Murat
hod sich gor net geniert,
mir heud früh die Gschichten zu erzähln:
Ja es hod ghasn ich wär scho in der Hölln...
Vielleicht a im Himmel,des waas mer ned.
Aber gstorm bin ich gewesen für alla Leud
Ganz durcheinander ham dann ah die andern gred.
Ham die Gedanken so nebeneinandergsdreud...
"Dann freud euch doch, ich leb weider
Kaf mir heud gleich neua Kleider..."
"Bleib euer Dokter wie eh und je
Und steh mei Fraa bei Wind und Schnee."
Denn des Gerücht hod die Stod bewecht
Und des Lehm wurd mir quasi heud neu in die Wiech gelecht.
Ja grod gheuld homs alla am Wochenend,
gedräumt homs von mir, wo mich a jeder kennd.
Ich bin auf alla Fäll froh dass ich Morng wieder erbern derf
A wenn ich manchmal treff bei der Yasemin ihrn größten Nerv...
"Lehm tu ich", hobt ihrs ghört ihr Leud,
a wenn des Heuln für mancha is a Freud.
Aber ich leb gern.
Denn mei Lehm hob ich von meim Herrn.
Und dem hob ich heud glei a extra Kerzla angezünd
Damit er mir verzeiht mei ganza Sünd!
Vom Lehm
So schö wars
So wunderboar
in die Weld
mit dir zu flieng
wo's ka erbed gibt
und ka Geld.
So leicht
hob iich mich gfühlt
neba dir
unerreichd
mir zwa
die hoar zerwühlt
Du host mich
ghalten
in dera kurzn Nocht
Du host mei
Lehm gesbiggd
mit Farbenbrochd.
Du bist mei Lieb
in der Früh
mei Sonn
in der Nocht
Du hast die wolggn
in mei herzla glacht
Grod schö woars
Grod fein
So lieb
Und
Glitzeglein.
Bleibst do für immer
Ich geh aa nimmer
Ich bleib
und schreib
dir jeden Doch
a Wördla zur Lieb
bist mei bester Dieb
mei Sternasieb.
Bist mei Laud
manchmal Hell,
Dunkel und grod schnell
So leis und still
So dass ich bloß nu
glaana Wördla song will.
Wenn die Wördla
glaa wern
dann wer iich
a bisla jung
Dann wer ich
so wahnsinnsglücklich
hob a weicha Zung